
Probiotika für Kinder und ihre Darmflora
Unsere Darmflora stellt ein überaus komplexes System mit einer riesigen Zahl von Mikroorganismen dar. Sogenannte Probiotika unterstützen unseren Körper bei seinen zahlreichen Aufgaben.
- was Probiotika sind und weshalb sie besonders für Kinder eine große Bedeutung haben
- wie unsere Ernährung die Ansiedlung von Probiotika im Darm beeinflusst
- warum der Vitamin D Status dabei eine ganz entscheidende Rolle spielt
- wann es sich für Kinder lohnt, Probiotika einzunehmen
- Worauf bei Probiotika zu achten ist
Was verstehen Ärzte unter dem Begriff Probiotika?
Der menschliche Darm wird von 1000 bis 1400 verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt. Stuhluntersuchungen zeigen, dass der Dickdarm zehn Mal so viele Bakterien enthält, wie unser Körper Zellen besitzt. Salopp gesprochen sind wir in unserem eigenen Organismus deutlich in der Unterzahl.
Zwischen den Millionen von Mikroorganismen und dem menschlichen Körper besteht eine Symbiose: Wir sorgen für die Ernährung der nützlichen Helfer und im Gegenzug übernehmen sie wichtige Funktionen, um unsere Gesundheit zu erhalten.
Biologen bezeichnen die Bakterienbesiedlung auch als Darmmikrobiota (umgangssprachlich auch Darmflora genannt). Die Mikroorganismen werden grob in zwei Gruppen eingeteilt: gesundheitsfördernde Bakterien (Probiotika) und fäulnisbildende, gesundheitsgefährdende Bakterien (Colibakterien).
Der Ausdruck Probiotika stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt: für das Leben. Im Gegensatz dazu weist die Bezeichnung Antibiotika darauf hin, dass ein solches Mittel gegen das Leben gerichtet ist.
Neben anderen Bakterienstämmen gehören vor allem die Bifido- und Lactobakterien zur Gruppe der Probiotika. Diese Mikroorganismen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Magensäure und den Verdauungsprozess im Dünndarm in größeren Mengen überstehen und den Dickdarm unbeschadet erreichen.
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Darmflora noch nicht vollständig entwickelt. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Anzahl der Bakterien immer weiter an.
Warum brauchen Kinder Probiotika?
Unsere Darmflora nimmt wesentliche Aufgaben im Körper wahr. Einerseits bilden die Bakterien auf der Darmschleimhaut eine Barriere für gefährliche Krankheitserreger, die über die Ernährung in den Verdauungstrakt gelangen. Diese Eigenschaft wird von Biologen als Kolonialresistenz genannt.
Eine weitere wichtige Funktion der Darmbakterien besteht in der Unterstützung des Verdauungsvorgangs. Der Orthopäde Dr. Nicolas Gumpert erklärt die Zusammenhänge:
„Die Bakterien im Darm sind an der Aufnahme verschiedener Vitamine beteiligt. In diesem Zusammenhang spielen vor allem Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12 und Vitamin K eine entscheidende Rolle. Ohne eine intakte Darmflora kann ein Großteil dieser Vitamine nicht oder nur unzureichend über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.“1
Laut eines Artikels, der im Deutschen Ärzteblatt im Jahr 2017 veröffentlicht wurde, sorgt unsere Darmflora ebenfalls für die Modulation des Immunsystems.2
Der Ausdruck Modulation bedeutet, dass gesunde Darmbakterien einen wichtigen Einfluss auf unsere körpereigenen Abwehrreaktionen haben. Darüber hinaus trainieren die kleinen Helfer im Darm immer wieder das menschliche Immunsystem.
Weitere Aufgaben von Probiotika
- Sie stellen Milchsäure und andere organische Säuren her
- verhindern, dass allergieauslösende Stoffe (Allergene) die Darmwand durchqueren und in die Blutbahn gelangen und
- produzieren Biomoleküle, die das Wachstum von Fäulnisbakterien hemmen
Nach Angaben eines britischen Forschungsteams gibt es immer mehr Belege dafür, dass eine Fehlbesiedlung des Darms (Dysbiose) mit der Entstehung verschiedener Krankheiten in Verbindung gebracht werden kann. Dazu zählen Asthma, Allergie, Zöliakie sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen.3
Eine Übersichtsarbeit amerikanischer Wissenschaftler der Emory University in Atlanta aus dem Jahr 2016 belegt die große Bedeutung der Darmflora für die Entwicklung von Kindern. Demnach beeinflussen Probiotika nicht nur das Hormonsystem, das Nervensystem und die körpereigene Abwehr, sondern verringern auch das Risiko, im späteren Leben an Autismus zu erkranken.4
Was für eine Rolle spielt die Ernährung?
Entscheidend für die Ansiedlung von Bakterienstämmen ist das sogenannte Darmmilieu. Heilpraktiker und Ärzte mit Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren verstehen darunter die Verhältnisse, die im Verdauungstrakt herrschen.
Wenn Dein Kind überwiegend Fast Food, zuckerhaltige Limonaden, Weißmehlprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel wie Pizza konsumiert, fühlen sich fäulnisbildende Bakterien richtig wohl. Gesunde Probiotika hingegen werden aus dem Darm vertrieben.
Beim Verzehr von Präbiotika und ballaststoffreichen Lebensmitteln wird das Milieu auf positive Weise verändert. Als Folge vermehren sich die gesunden Darmbakterien und drosseln das Wachstum gesundheitsgefährdender Mikroorganismen. Unter dem Begriff Präbiotika verstehen Ernährungswissenschaftler Nahrungsbestandteile wie langkettige Zucker, die für den Menschen unverdaulich sind aber den Probiotika als Nahrung dienen.
Um das Darmmilieu zu verbessern, eignen sich für Kinder folgende Lebensmittel:
- Vollkornprodukte aus Roggen und Hafer
- Buttermilch, Joghurt, Kefir
- fermentierte Nahrungsmittel (Sauerkraut)
- Nüsse, Hülsenfrüchte und Samen
- Knoblauch, Zwiebeln, Chicorée, Wurzelgemüse, Papaya, Bananen und Äpfel
Welchen Einfluss hat Vitamin D auf die Darmflora?
Mehrere aktuelle Forschungsarbeiten zeigen einen engen Zusammenhang zwischen dem Vitamin D Status des Körpers und der Zusammensetzung der Darmflora auf. In einem Tierversuch mit Mäusen kamen amerikanische Wissenschaftler der Pennsylvania State University zu folgendem Schluss: „Unsere Daten zeigen, dass Vitamin D das Darmmikrobiom reguliert. Ein Vitamin D Mangel führt zu einer Dysbiose, die eine größere Anfälligkeit für Entzündungen im Darm zur Folge hat.“5
Dieses spektakuläre Ergebnis konnte von Ärzten der Emory University School of Medicine in Atlanta bestätigt werden: „Unsere Studie deutet darauf hin, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D mit Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora einhergeht, die Entzündungen fördern können. Eine Vitamin D Supplementierung kann die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen.“6
Im Januar 2020 veröffentlichten amerikanische Forscher des Boston University Medical Center eine Studie mit 20 gesunden Erwachsenen, die eine Unterversorgung mit Vitamin D aufwiesen (25(OH)D unter 30 ng/ml). Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt für acht Wochen täglich 600 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D3 pro Tag; die anderen Probanden verwendeten jeden Tag 4.000 IE beziehungsweise 10.000 IE Vitamin D3.
Zu Beginn und am Ende der Studie entnahmen die Wissenschaftler Stuhlproben und bestimmten daraus die Zusammensetzung der Darmflora. Ihr Ergebnis: „Eine erhöhte Konzentration von 25(OH)D war mit einer Zunahme der nützlichen Darmbakterien und einer Abnahme pathogener (krankmachender) Bakterien verbunden. Nach einer Vitamin D3 Supplementierung wurde eine dosisabhängige Zunahme von Bakterien beobachtet, die mit einer geringeren Entzündungsneigung einherging.“7
Wann lohnt es sich für Kinder, Probiotika einzunehmen?
Gesunde Sprösslinge brauchen normalerweise keine zusätzlichen Darmbakterien, die es unter der Bezeichnung Probiotika in Apotheken oder im Internet zu kaufen gibt. Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und Präbiotika reicht vollkommen aus, damit sich eine gesunde Darmflora entwickelt.
Anders sieht die Situation aus, wenn Deine Kinder häufig erkältet sind, immer wieder Ohrenschmerzen bekommen oder an einer Allergie leiden. In diesen Fällen kann die Anwendung von Probiotika einen positiven Effekt haben.
Wie eine Übersichtsarbeit von Forschern des Trinity College Dublin aus dem Jahr 2020 belegt, haben Darmbakterien einen wesentlichen Einfluss auf die normale Funktion des Immunsystems. Bei der Entstehung von Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und der Lunge, aber auch an anderen Stellen im Körper, einschließlich des Gehirns, spielen sie eine wichtige Rolle.8
Aus diesem Grund kann die Einnahme gesunder Bakterien:
- bei Säuglingen Koliken lindern9, 10
- Durchfälle während einer Behandlung mit Antibiotika unterbinden11
- die Dauer von Durchfallerkrankungen deutlich reduzieren12
- eine Ansteckung von Säuglingen mit den gefährlichen Rotaviren verhindern13
- das Ausmaß und die Häufigkeit von Mittelohrentzündungen verringern14
- den Verlauf von Allergien und Neurodermitis günstig beeinflussen15
Hinweis: In dieser Aufzählung haben wir die wesentlichen Ergebnisse der zitierten Studien in einem Halbsatz zusammengefasst. Wer es genau wissen will, findet die Aussagen der Wissenschaftler in dem jeweiligen Abstract (Zusammenfassung).
Probiotika nach einer Antibiotika-Behandlung
Dies ist einer der häufigsten Gründe. Probiotika nach Antibiotika für Kinder sind oft Thema, weil die meisten Antibiotika nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien unterscheiden und die Darmflora stark beeinträchtigen können. Die Folge sind oft Verdauungsbeschwerden wie Durchfall.
Probiotika bei akutem Durchfall oder Verstopfung
Auch bei Magen-Darm-Infekten kann das Gleichgewicht im Darm gestört sein. Bestimmte Bakterienstämme können dazu beitragen, die Dauer von akutem Durchfall zu verkürzen. Auch bei Verstopfung kann die Unterstützung der Darmtätigkeit durch Probiotika hilfreich sein.
Probiotika zur Unterstützung des Immunsystems
Da ein Großteil des Immunsystems im Darm sitzt, ist eine gesunde Darmflora entscheidend für starke Abwehrkräfte. Besonders in der Kita- und Kindergartenzeit, wenn ein Infekt den nächsten jagt, suchen viele Eltern nach Wegen, um das Immunsystem ihres Kindes zu stärken.
Probiotika bei Bauchschmerzen und für Babys
Auch bei den Kleinsten können Probiotika eine Rolle spielen. Spezielle Probiotika für Babys werden oft im Zusammenhang mit Koliken und allgemeinen Bauchschmerzen diskutiert, um das noch junge Verdauungssystem zu unterstützen.
Probiotika bei Hautproblemen wie Neurodermitis
Eine gesunde Darmflora ist eng mit der Hautgesundheit verknüpft. Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Probiotika unterstützend bei Hautthemen wie Neurodermitis wirken können, indem sie das Immunsystem im Darm modulieren. Dies ist ein aktives Forschungsfeld und eine vielversprechende Perspektive für betroffene Familien. 16
Welches Probiotikum braucht Dein Kind?
Wenn Du dich letztlich dafür entscheidest, ein Probiotikum für Dein Kind zu kaufen, stellst Du dir bestimmt die Frage: Wie erkennst Du ein gutes Probiotikum für Dein Kind? Der Markt ist groß und unübersichtlich. Es kommt nicht nur darauf an, was bspw. „Probiotika für Kinder Testsieger“ versprechen, sondern darauf, was wirklich drinsteckt.
Wichtige Bakterienstämme für Kinder erklärt
Nicht alle Bakterien sind gleich. Zu den am besten erforschten Stämmen für Kinder gehören Lactobacillus, sog. Milchsäurebakterien (z. B. Lactobacillus rhamnosus) und Bifidobakterien (z. B. Bifidobacterium infantis). Ein gutes Produkt kombiniert oft mehrere Stämme, um eine breitere Wirkung zu erzielen.
Welche Stämme für welchen Anwendungsfall? Eine Übersicht
Um Dir die Auswahl zu erleichtern, haben wir eine kleine Übersicht zusammengestellt, die zeigt, welche Bakterienstämme für bestimmte Situationen besonders gut erforscht sind:
Anwendungsfall |
Empfohlene Bakterienstämme (Beispiele) |
Akute Gastroenteritis (Magen-Darm-Erkrankung)17,18 |
Saccharomyces boulardii CNCM I-745, Lactobacillus rhamnosus GG ATCC53103, L. reuteri DSM17938, L. rhamnosus 19070-2 & L. reuteri DSM12246, Bifidobacterium lactis & Streptococcus thermophilus |
Antibiotika-assoziierte Diarrhö (Durchfall)19 |
Lactobacillus rhamnosus GG ATCC53103, Saccharomyces boulardii CNCM I-745, L. casei |
Reizdarmsyndrom (IBS)20 |
Lactobacillus rhamnosus GG ATCC53103, VSL#3® |
Allgemeine Immunstärkung |
Kombination aus verschiedenen Lactobacillus- und Bifidobakterien-Stämmen |
Atopische Dermatitis (Entzündung der Haut)21 |
Lactobacillus rhamnosus GG ATCC53103 |
Infektion der Atemwege22,23 |
L. rhamnosus, L. acidophilus, L. paracasei, B. lactis, Lactobacillus GG, Lactobacillus casei rhamnosus, L. reuteri DSM17938 |
Unterstützung des Immunsystems24 |
Lactobacillus-, Bifidobacterium-Arten |
Pulver, Tropfen oder leckere Direktsticks?
Die Darreichungsform ist entscheidend für die Akzeptanz. Probiotika als Tropfen eignen sich gut für Babys, während Probiotika als Pulver für Kinder einfach in Joghurt oder Getränke gemischt werden können. Für ältere Kinder, etwa ab 2 Jahren, sind leckere Direktsticks eine tolle, unkomplizierte Alternative. Diese kann Dein Kind direkt in den Mund einnehmen, ohne es irgendwo einzurühren.
Checkliste: Das macht ein gutes Kinder-Probiotikum aus
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Klar definierte Stämme: Nur Produkte, die die genauen Stämme mit Strain-Nummer angeben, sind wissenschaftlich einschätzbar.
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Studienbasierte Auswahl: Die enthaltenen Stämme sollten in klinischen Studien mit Kindern untersucht worden sein.
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Lebende, lebensfähige Bakterien: Nur aktive Kulturen können den Darm erreichen und sich dort ansiedeln.
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Transparente Dosierung: Die Menge an Bakterien (KbE = koloniebildende Einheiten) sollte klar angegeben sein.
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Sichere Zusammensetzung: Das Produkt sollte möglichst frei von unnötigen Zusatzstoffen, Allergenen oder Süßungsmitteln sein.
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Altersgerechte Darreichungsform: Tropfen, Pulver oder Direktsticks sind oft besser geeignet als Kapseln.
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Qualität & Stabilität: Die Wirksamkeit sollte bis zum Ablaufdatum gewährleistet sein, egal ob Kühlung oder Raumtemperaturlagerung erforderlich ist.
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Transparenz des Herstellers: Seriöse Anbieter legen ihre Studien und Qualitätskontrollen offen.
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Nachweislich sichere Stämme: Die verwendeten Mikroben sollten in Fachlisten (z. B. EFSA, GRAS) als unbedenklich eingestuft sein.
Anwendung und Sicherheit von Probiotika: Worauf zu achten ist
Die Frage „Sind Probiotika für Kinder sicher?“ können wir bei hochwertigen Produkten grundsätzlich mit "Ja" beantworten. Sie gelten als gut verträglich. Zu Beginn der Einnahme können leichte Nebenwirkungen wie Blähungen auftreten, da sich der Darm an die neuen Mitbewohner gewöhnt. Dies normalisiert sich aber meist nach wenigen Tagen. Bei Unsicherheiten oder wenn Dein Kind an einer Vorerkrankung leidet, sprich bitte immer zuerst mit Deinem Kinderarzt oder Deinem Heilpraktiker. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern oder sogar verschlimmern, ist ein Gespräch mit dem Kinderarzt immer der richtige Schritt.
Auch die Frage „Wie lange sollte ein Kind Probiotika einnehmen?“ ist wichtig. Nach einer Antibiotika-Kur wird oft eine Einnahme für einige Wochen empfohlen. Zur allgemeinen Unterstützung kann die Dauer variieren. Halte Dich am besten an die Empfehlung des Herstellers.
Fazit
Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass mehrere Faktoren für den Aufbau einer gesunden Darmflora bei Kindern verantwortlich sind. Neben dem Vitamin D Status spielt vor allem die nährstoffreiche Ernährung bei Kindern eine wesentliche Rolle.
- Den Vitamin D Status bestimmen lassen.
- Durch den Aufenthalt in der Sonne, zwei bis drei Fischmahlzeiten in der Woche und ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel die Vitamin D Konzentration im Blut anheben. Optimalerweise sollte der 25(OH)D bei 45 bis 60 ng/ml liegen.25
- Die Ernährung umstellen: Ein hoher Anteil an Ballaststoffen und Präbiotika sorgt für ein optimales Milieu im Darm.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann Dein Kind zusätzlich ein Probiotika-Präparat aus der Apotheke einnehmen. Um das richtige Mittel auszuwählen, wendest Du Dich am besten an den Kinderarzt oder einen Heilpraktiker.
Häufige Fragen zu Probiotika für Kinder
Was sind Probiotika und wie helfen sie der Darmgesundheit von Kindern?
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in verschiedenen Studien im Zusammenhang mit einer gesunden Darmflora untersucht wurden. Es gibt Hinweise darauf, dass sie bestimmte Verdauungsprozesse beeinflussen können. Da ein großer Teil des Immunsystems im Darm lokalisiert ist, wird auch die mögliche Rolle von Probiotika im Bereich der Immunfunktion wissenschaftlich diskutiert.
Können Probiotika dem Darm meines Kindes schaden?
Im Allgemeinen gelten Probiotika als gut verträglich. Gelegentlich können leichte Blähungen auftreten, da sich das Mikrobiom erst an die neuen Bakterien gewöhnt. Bei Unsicherheiten oder wenn Dein Kind an einer Vorerkrankung leidet, solltest Du jedoch immer den Kinderarzt um Rat fragen.
Wann ist die Einnahme von Probiotika besonders sinnvoll?
Eine Probiotika-Einnahme ist besonders nach einer Antibiotika-Therapie hilfreich, da diese Medikamente die Darmflora stark beeinträchtigen können. Auch bei Magen-Darm-Infekten oder zur allgemeinen Unterstützung der Darmgesundheit können sie eine sinnvolle Nahrungsergänzung sein.
Welche Darreichungsform ist für Kinder am besten geeignet?
Das hängt vom Kindesalter und dem Geschmack ab. Für Babys eignen sich Probiotika in Pulverform oder als Tropfen. Ältere Kinder nehmen sie gerne als leckere Direktsticks, was die Probiotika-Gabe unkompliziert macht.
Gibt es neben Probiotika auch andere Möglichkeiten, die Darmflora zu stärken?
Ja, eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für eine gesunde Darmflora. Lebensmittel wie Joghurt, Buttermilch und Sauerkraut sowie ballaststoffreiche Nahrungsmittel, die als Präbiotika wirken, sind hierbei besonders wertvoll.
Quellenangaben
[2] Siegmund-Schultze N. Onkologie: Krebstherapie, Immunsystem und Mikrobiom – das künftige Triumvirat. Dtsch Arztebl 2017;114(45):A-2100 / B-1768 / C-1726.
[3] https://www.oege.at/index.php/bildung-information/ernaehrung-von-a-z/1777-probiotika-und-praebiotika
[4] Carding S et al. Dysbiosis of the gut microbiota in disease. Microbial Ecology in Health and Disease 2015 Feb;26:10.3402/mehd.v26.26191.
[5] Ooi JH et al. Vitamin D regulates the gut microbiome and protects mice from dextran sodium sulfate-induced colitis. J Nutr. 2013 Oct;143(10):1679-86.
[6] Kanhere M et al. Bolus Weekly Vitamin D3 Supplementation Impacts Gut and Airway Microbiota in Adults With Cystic Fibrosis: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Clinical Trial. J Clin Endocrinol Metab. 2018 Feb 1;103(2):564-574.
[7] Charoenngam N et al. The Effect of Various Doses of Oral Vitamin D3 Supplementation on Gut Microbiota in Healthy Adults: A Randomized, Double-blinded, Dose-response Study. Anticancer Res. 2020 Jan;40(1):551-556.
[8] Fitzgibbon G, Mills KHG. The microbiota and immune-mediated diseases: Opportunities for therapeutic intervention. Eur J Immunol. 2020 Jan 28.
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[10] Savino F et al. Lactobacillus reuteri DSM 17938 in infantile colic: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Pediatrics. 2010 Sep;126(3):e526-33.
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[12] Wiley-Blackwell. Probiotics shorten diarrhea episodes, review suggests. ScienceDaily, 2010 November 10.
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[25] https://www.wowtamins.de/vitamin-d-mangel-bei-kindern/
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