So stärkst Du Dein Immunsystem
Unser Immunsystem leistet jeden Tag lebenswichtige Arbeit: Es schützt unseren Körper vor Eindringlingen wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Funktioniert es einwandfrei, nehmen wir seine Arbeit praktisch nicht wahr.
Wird es aber geschwächt, merken wir die Folge rasch, denn wir werden anfällig für Infekte, fühlen uns schlapp oder werden ernsthaft krank. Gründe für ein geschwächtes Immunsystem gibt es viele. Details dazu findest Du in unserem Blogbeitrag Was passiert, wenn das Immunsystem geschwächt ist?
In diesem Artikel erfährst Du unsere Top Tipps um Dein Immunsystem bei seiner wertvollen Tätigkeit zu unterstützen.
Immunsystem stärken, aber wie?
Die enorme Wichtigkeit eines funktionierenden Immunsystems wird uns in der Grippe- und Erkältungszeit noch deutlicher bewusst als sonst. Die Frage ist bloß – was können wir unterstützend tun? Als häufigsten Tipp bekommst Du garantiert zu hören, auf gesunde Ernährung zu achten.
Aber was genau ist darunter eigentlich zu verstehen? Für die Information, dass Obst und Gemüse vorteilhaft sind und Fertiggerichte nicht, hast Du wohl kaum begonnen, diesen Artikel zu lesen.
Immunsystem und Ernährung – ein weitreichendes Thema
Detaillierte Infos zu Ernährung und Immunsystem haben wir im folgenden Blogartikel Die Rolle der Ernährung für das Immunsystem für Dich. Kurz zusammengefasst stellen wir heute fest, dass die Vitamine A, Vitamin B2, B6, B12, Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen.
Außerdem tragen Zink, Kupfer, Eisen und Selen zu einem normalen Stoffwechsel bei und sollten ebenfalls wie die Vitamine ausreichend zugeführt werden.
Die Sonne und ihr Einfluss auf das Immunsystem
Ein Mangel an Vitamin D erhöht laut einer wissenschaftlichen Veröffentlichung die Wahrscheinlichkeit, an Infekten zu erkranken.1
80 bis 90 Prozent der benötigten Menge an Vitamin D kann unser Körper selbst produzieren, wenn er genügend Sonnenlicht ausgesetzt ist. Zwischen Oktober und März ist die UVB-Strahlung allerdings zu gering, um ausreichend Vitamin D zu produzieren.2
Es kommt zu einer Vitamin D Unterversorgung, für welche die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein Vitamin D Präparat empfiehlt.3
Ein Aufenthalt in der Sonne für etwa 10 bis 15 Minuten pro Tag ist für einen ausgewogenen Vitamin D Haushalt eines Erwachsenen empfohlen. Für Kinder gelten ähnliche Zahlen. Details zu jedem Hauttyp von Kindern findest Du in unserem Artikel Vitamin D Mangel bei Kindern verhindern – wie geht das?

Die restlichen 10 bis 20 Prozent holt sich unser Körper über die Ernährung. Fettige Fische sind gute Lieferanten für Vitamin D, also Hering, Makrele oder Lachs. Hühnereigelb und Leber haben ebenfalls einen hohen Vitamin D Gehalt.
Pflanzliche Quellen wie Avocado oder Pilze enthalten allerdings nur Vitamin D3 (Ergocalciferol) welches nicht so gut wie das Vitamin D3 (Cholecalciferol) vom Körper aufgenommen wird.
Durch einfache Maßnahmen Infektionen vermeiden
Maßnahmen zur Infektionsvermeidung stärken zwar nicht direkt das Immunsystem, sind aber durchaus sinnvoll. Händewaschen vor allem nach dem Berühren typischer Orte, an denen sich gerne Keime tummeln, ist ein Muss: Öffentliche Verkehrsmittel, Tasten von Geld- oder Fahrkartenautomaten, Einkaufswagengriffe usw.
Auch in Deiner Wohnung kannst Du einige Maßnahmen treffen. Viele Menschen glauben, dass sich schädliche Keime hauptsächlich in Toilette und Badezimmer tummeln.
An dieser Stelle vielleicht eine Erinnerung: Bei und nach einer Erkältung solltest Du umgehend Deine Zahnbürste austauschen.
Ansonsten ist es nicht notwendig, mit Desinfektionsmittel, Bleichmittel und Co. eine völlig sterile Umgebung zu schaffen, auch wenn Kinder im Haus sind. Essig oder Soda als Reinigungsmittel erfüllen durchaus ihren Zweck.
Denn das kindliche Immunsystem benötigt die Auseinandersetzung mit diversen Keimen, damit es für einen ausreichend Schutz „dazulernen“ kann.
Und wenn wir schon im Badezimmer sind: Checke Deine Körperpflegeprodukte auf die Inhaltsstoffe. Viele davon sind tatsächlich reine Chemiecocktails und auf solche Produkte solltest Du Deiner Gesundheit zuliebe verzichten.
Auf ausreichende Küchenhygiene achten
Die Küche ist oftmals ein problematischer Ort: Auf Spülschwämmen vermehren sich Keime beispielsweise in Rekordzeit, also achte darauf, Spülschwämme und –bürsten regelmäßig zu tauschen und wiederverwendbare Lappen häufig zu waschen.
Achte auch darauf, Arbeitsfläche und Schneidbretter gut zu reinigen, vor allem nach der Zubereitung von rohem Geflügel oder Fisch (auch hier: Händewaschen nicht vergessen!). Diese Speisen müssen vor dem Verzehr gut durchgegart werden.
Stress ist Gift für die körpereigene Abwehr
Akuter und chronischer Stress ist ein Mitverursacher verschiedenster Erkrankungen, von Magen-Darm-Problemen bis hin zum Herzinfarkt. Auch das Immunsystem wird durch Stress angegriffen.
Hier ist es vor allem chronischer Stress, der zum Problem wird: Konflikte in Familie und Partnerschaft oder Überlastungssitation in der Arbeit.

Stressoren allgemein zu definieren ist schwierig, zumal wir unterschiedliche Situationen als belastend empfinden und auch das Stresslevel von Mensch zu Mensch deutlich variiert. In jedem Fall kannst Du...
Chronischen Stress durch Entspannung eliminieren
Dazu ist das Erlernen von Entspannungsübungen zur Kompensation von Stress hilfreich: Yoga, Qi Gong, Meditation, progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, autogenes Training und vieles mehr.
Wichtig ist eine regelmäßige Praxis, also starte lieber zu Beginn nur mit 5 Minuten, aber baue es auf jeden Fall in Deine (Morgen-)Routine ein.
Wer morgens schwer in die Gänge kommt, profitiert von Kneippanwendungen: Kalte und warme Wechselduschen kurbeln die Durchblutung an, machen frisch und stärken das Immunsystem, das wusste bereits Bäderpfarrer Kneipp vor über 100 Jahren.
Sei gut zu Dir selbst
In jungen Jahren halten wir uns für unbesiegbar. Unser Körper funktioniert, und wir machen uns üblicherweise keine weiteren Gedanken darüber.
Mit zunehmendem Alter werden wir jedoch mit dem einen oder anderen gesundheitlichen Problem konfrontiert. Auch das Immunsystem wird im Alter schwächer, weshalb ältere Personen häufiger mit Infektionen, aber auch Krebserkrankungen zu kämpfen haben.
Behandle daher bereits in jungen Jahren deinen Körper gut, gönne Dir ausreichend Schlaf und Pausen und genieße Alkohol in Maßen. Auf Nikotin solltest Du am besten komplett verzichten. Achte auf ein gesundes Körpergewicht. Intervallfasten lässt sich beispielsweise prima in den Alltag integrieren ohne aufwändiges Kalorienzählen.
Der Darm – viel mehr als ein Verdauungsorgan
70 Prozent aller Immunzellen sitzen in Dünn- und Dickdarm - der überwiegende Teil der Abwehrreaktionen findet hier statt.4 Wenn Du längere Zeit Medikamente oder Antibiotika eingenommen oder Dich nicht abwechslungsreich und gesund ernährt hast, ist möglicherweise Dein Darm mitgenommen.
Du solltest Dich beim Hausarzt oder Heilpraktiker über eine Darmsanierung bzw. den gesunden Wiederaufbau der Darmflora informieren.
Quellenangaben
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21527855/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2839537/
[3] https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-01-2012-Vitamin-D.pdf
[4] https://www.minimed.at/medizinische-themen/stoffwechsel-verdauung/darm-immunsystem/