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Thiamin

als Thiaminmononitrat

Was ist das?

Mit Thiamin bezeichnen wir das natürlich vorkommende Vitamin B1, das zur Familie der B-Vitamine gehört. Genau genommen ist Thiamin kein einzelnes Molekül, sondern stellt den Oberbegriff für verschiedene Verbindungen mit ähnlichen biologischen Aktivitäten dar.

Die wichtigsten Vertreter sind Thiaminmonophosphat (TMP), Thiamindiphosphat (TDP) und Thiamintriphosphat (TTP).

Der essenzielle Nährstoff löst sich in Wasser und kommt in zahlreichen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Da unser Organismus nur rund 30 Milligramm Vitamin B1 speichern kann, müssen wir den lebensnotwendigen Nährstoff ständig mit der Nahrung aufnehmen.


Thiamin chemische Struktur


Thiamin trägt bei

  • zu einem normalen Energiestoffwechsel
  • zu einer normalen Funktion des Nervensystems
  • zur normalen psychischen Funktion
  • zu einer normalen Herzfunktion

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Wie viel brauchen wir davon?

Der Tagesbedarf an Thiamin für Kinder und Erwachsene wurde von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestimmt. Bei den folgenden Referenzwerten handelt es sich das Resultat einer einfachen Umrechnung. Die DGE legt dabei die Richtwerte für die Energiezufuhr von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugrunde.

Es gilt: Pro 1000 Kilokalorien an Nahrung benötigen wir rund 0,5 Milligramm (mg) Vitamin B1.


Säuglinge

  • 0 bis unter 4 Monate: 0,2 mg*
  • 4 bis unter 12 Monate: 0,4 mg

Kinder
  • 1 bis unter 4 Jahre: 0,6 mg
  • 4 bis unter 7 Jahre: 0,7 mg
  • 7 bis unter 10 Jahre: 0,8 mg (weiblich), 0,9 mg (männlich)
  • 10 bis unter 13 Jahre: 0,9 mg (weiblich), 1,0 mg (männlich)
  • 13 bis unter 15 Jahre: 1,0 mg (weiblich), 1,2 mg (männlich)

Jugendliche und Erwachsene
  • 15 bis unter 19 Jahre: 1,1 mg (weiblich), 1,4 mg (männlich)

Männer: 1,1 – 1,3 mg

Frauen: 1,0 mg

Schwangere: 1,2 bis 1,3 mg

Stillende: 1,3 mg

Empfohlene tägliche Mindestmenge an Thiamin, Stand 03/2022.2
* Schätzwert


In den Jahren 2003 und 2007 veröffentlichten Wissenschaftler zwei umfassende Arbeiten, die sich mit der Ernährung von Kindern in Deutschland befassten. Während die VELS-Studie die Nährstoffversorgung von Säuglingen und Kleinkindern untersuchte, erforschte die EsKiMo-Studie das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen in den Altersklassen von 6 bis 11 sowie von 12 bis 17 Jahren.


Die Ergebnisse: Über die Hälfte der Mädchen und Jungen zwischen 1 und 4 Jahren nimmt nicht genügend Thiamin mit der Nahrung auf.3


Bei Kindern von 6 bis 11 Jahren weisen mehr als 25 Prozent eine Vitamin B1 Unterversorgung auf. Kaum besser sieht es bei den 12- bis 17-Jährigen aus. Beinahe jeder vierte weibliche Teenager und jeder fünfte männliche Jugendliche erreichen nicht die Referenzwerte der DGE.4


Nach Angaben der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) weisen amerikanische Kinder einen wesentlich besseren Thiaminstatus auf: Der Durchschnitt der Jungen und Mädchen zwischen 2 und 5 Jahren führt täglich 1,27 Milligramm Vitamin B1 zu.5


Das entspricht mehr als dem Doppelten der DGE-Empfehlung. Der Grund liegt darin, dass in den USA Getreide, Brot und Babynahrung mit Thiamin angereichert sind.6

Wo ist es enthalten?

Vitamin B1 kommt in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Der Nährstoff ist für den Menschen lebensnotwendig und kann vom Körper nur für etwa drei Wochen gespeichert werden.


Lebensmittel mit Thiamin


Getreideprodukte & Gemüse (pro 100 g)

  • Sonnenblumenkerne – 1,9 mg
  • Weizenkeime – 2,0 mg
  • Erbsen – 0,76 mg
  • Haferflocken – 0,65 mg
  • Speisekleie – 0,65 mg
  • weiße Bohnen – 0,5 mg
  • Linsen – 0,45 mg
  • Naturreis – 0,41 mg
  • Roggenbrot – 0,2 mg
  • Knäckebrot – 0,2 mg
  • Zucchini – 0,2 mg


Fleisch & Fisch (pro 100 g)

  • Schinken – 1,15 mg
  • Schweinefilet – 1,1 mg
  • Schnitzel – 0,8 mg
  • Hühnerleber – 0,32 mg
  • Rindfleisch – 0,23 mg
  • Flunder – 0,22 mg
  • Aal – 0,18 mg
  • Lammfleisch – 0,18 mg

Thiamingehalt in unterschiedlichen Nahrungsmitteln.7, 8


Kinder von 4 bis unter 7 Jahren decken ihren täglichen Bedarf an Vitamin B1 bereits mit einer Mahlzeit, die aus jeweils 50 Gramm Schnitzel, Erbsen und Naturreis besteht. Bei der Zubereitung solltest Du berücksichtigen, dass Thiamin sauerstoff- und hitzeempfindlich ist. Rund ein Drittel des wertvollen Nährstoffs wird beim Kochen oder Braten zerstört.

Quellen anzeigen

[1] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/mcn.12397
[2] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/thiamin/
[3] https://service.ble.de/ptdb/index2.php?detail_id=83551&site_key=141&stichw=02HS007&zeilenzahl_zaehler=1&pId=83551&dId=114905
[4] https://www.bmel.de/cae/servlet/contentblob/378624/publicationFile/25912/EsKiMoStudie.pdf
[5] https://ods.od.nih.gov/factsheets/Thiamin-HealthProfessional/
[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23688109
[7] http://www.vitalstoff-lexikon.de/Vitamin-B-Komplex/Thiamin-Vitamin-B1-/Lebensmittel.html
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Thiamin

Pflichthinweis:
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise.